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Künstlerische Leitung

 


Judi

Judith Ingolfsson, Violine

Der erste Preis beim renommierten Internationalen Violinwettbewerb in Indianapolis im Jahr 1998 bedeutete für Judith Ingolfsson den endgültigen Durchbruch: Die Auszeichnung  markiert den Beginn ihrer beachtlichen internationalen Konzertkarriere. Seither wird sie ihrem Ruf als Künstlerin mit musikalischer Reife, außergewöhnlich guten technischen Fähigkeiten und charismatischem Auftreten stets gerecht.

Die gebürtige Isländerin begann bereits im Alter von 3 Jahren, Violine zu spielen, mit 8 Jahren hatte sie ihren Debüt-Auftritt als Solistin mit Orchester - übrigens in Deutschland. Ihr Musikstudium absolvierte Judith Ingolfsson in den USA: Im Alter von 14 Jahren wurde sie am Curtis Institute of Music in Philadelphia in die Klasse des legendären Violinisten und Pädagogen Jascha Brodsky aufgenommen. Der Mastertitel folgte am Cleveland Institute of Music in der Klasse von David Cerone, dann ein Aufbaustudium bei Donald Weilerstein. Parallel dazu nahm Judith Ingolfsson an zahleichen lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Wettbewerben teil - und gewann. So erspielte sie sich neben der Goldmedaille in Indianapolis viele Preise und Auszeichnungen, u.a. den 1. Preis bei der Concert Artists Guild Competition in New York und den 3. Preis bei dem internationalen Violinwettbewerb Premio Paganini in Genua. 1999 wurde sie von der amerikanischen Sendung Performance Today des National Public Radio als „Debüt-Künstlerin des Jahres" ausgezeichnet. 2001 gewann sie den Chamber Music America/WQXR Record Award für ihre Debüt-CD mit Werken von Bloch, Rorem, Bach und Wieniawski.

Inzwischen hat Judith Ingolfsson auf vielen berühmten Bühnen in aller Welt gespielt, darunter das Konzerthaus Berlin, die Tokyo Opera City, die Carnegie Hall in New York und der  Kennedy Center in Washington D.C.. Ihre Konzerte führten sie durch fast die gesamte USA und in viele weitere Länder, u.a. nach Deutschland, in die Tschechische Republik, nach Russland, Japan, Ungarn, Island, Puerto Rico, Panama und Macao. Als Solistin trat sie z. B. mit dem Philadelphia Orchestra dem National Symphony Orchestra, dem Indianapolis Symphony Orchestra, dem St. Louis Symphony Orchestra, dem Royal Chamber Orchestra von Tokio, dem Budapest Philharmonic Orchestra, der Jena Philharmonie, Bollington Festival Orchestra (UK) und dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt (Oder) auf. Sie arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Wolfgang Sawallisch, Leonard Slatkin, Raymond Leppard, Gilbert Varga, Jesús López-Cobos, Rico Saccani und Gerard Schwarz.

Auch bei Musikfestivals ist Judith Ingolfsson ein gern gesehener Gast. Sie folgt Einladungen zu Festivals in den USA, in Polen, in Finnland, in Deutschland, in der Schweiz und in Frankreich. Judith Ingolfsson ist nicht nur Solistin, sondern auch begeisterte Kammermusikerin. Regelmäßig tritt sie mit dem Pianisten Vladimir Stoupel im Ingolfsson-Stoupel Duo auf. Das Duo hat sich ungewöhnlichem Repertoire und dynamischen Duoprogrammen verschrieben, die nicht der Form des traditionellen Violine-Klavier-Abends entsprechen. Das erfolgreiche Konzept führte das Duo bereits in die USA, nach Deutschland, in die Schweiz, nach Polen, Italien und zum berühmten Bargemusic Festival in New York.

Darüber hinaus arbeitet Judith Ingolfsson als Kammermusikpartnerin mit den Avalon und Miami String Quartets, dem Broyhill Chamber Ensemble und dem Ronen Chamber Ensemble. Judith Ingolfssons besonderes Interesse gilt weniger bekannten Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Simon Laks und Haflidi Hallgrimsson oder den schwedischen Komponistinnen Amanda Maier und Laura Netzel. Ebenso ist die historische Aufführungspraxis mit moderner Violine ein Hauptinteressensschwerpunkt von Judith Ingolfsson. Barocke Kompositionen wie z. B. die Werke von Telemann und Tartini für Solo-Violine sind Teil ihres gängigen Konzertrepertoires. Immer wieder führt Judith Ingolfssons intensive Auseinandersetzung mit Kompositionen auch zur Zusammenarbeit mit Verlagen. So betätigt sie sich auch als Herausgeberin, wie z. B. bei den Trois Pieces de Concert von Simon Laks, die in ihrer Bearbeitung für Violine und Klavier bei "Boosey and Hawkes" erscheinen sind.

Nach einer Professur an der University of Colorado at Boulder/ USA ist Judith Ingolfsson seit Oktober 2008 Professorin an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart. Sie spielt eine Lorenzo-Guadagnini-Violine von 1750.

Stoupel

Vladimir Stoupel, Klavier

„Vladimir Stoupel zieht den Hörer in einen geradezu rauschhaften Zustand hinein und setzt seine Pianisten-Persönlichkeit als Maß aller musikalischen Dinge.“ (Der Tagesspiegel, Berlin)

Aufgrund seiner technischen Brillanz, einer außerordentlichen Ausdrucksintensität sowie seinem immensen Repertoire, das sich maßgeblich auszeichnet durch selten gespielter und moderner Klavierliteratur, wie auch durch eigene Transkriptionen, genießt Vladimir Stoupel bei Publikum und Presse einen exzellenten Ruf. So charakterisierte die Washington Post sein Spiel als "pianistisches Feuerwerk", der Berliner Tagesspiegel rühmte Stoupels "knisternde Ausdrucksschärfe", und die Frankfurter Allgemeine Zeitung vergab nach einem Soloabend des Pianisten die Kritiker-Höchstnote "Unvergesslich!".

Vladimir Stoupel emigrierte 1984 aus Moskau nach Paris und etablierte sich rasch im Konzertleben Frankreichs. Mit dem Wettbewerbserfolg beim Concours Internationale d'Exécution Musicale in Genf in 1986 begann sein internationaler Durchbruch. Zahlreiche Soloabende und Konzerte führten ihn seither in die wichtigen Musikzentren Europas und der USA. Als Konzertsolist spielte er mit namenhaften Orchestern, wie den Berliner Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Russischen Staatsorchesters und dem Lancaster Symphony Orchestra. Er arbeitete dabei mit Dirigenten wie Christian Thielemann, Marek Janowski, Günther Neuhold, Michail Jurowski, Peter Rundel, Leopold Hager und Patrik Ringborg zusammen.

Vladimir Stoupel wird regelmäßig zu international renommierten Festivals wie dem Piano en Valois im französischen Angoulême, dem Printemps des Arts in Monte Carlo, dem Helsinki-Festival, dem Bargemusic Festival New York oder dem Schleswig-Holstein Musikfestival eingeladen. 2010 gründete er - zusammen mit der Geigerin Judith Ingolfsson - das Festival "Aigues-Vives en Musiques" im Süden Frankreichs, das sofort eine große Publikums- und Presseaufmerksamkeit errungen hat. Bedeutende Rundfunk- und Fernsehanstalten (ARTE, Radio France, Deutschlandradio Kultur, Radio Suisse Romande etc.) produzierten Aufnahmen mit dem Pianisten.

Stoupels Interesse, die vorhandene Starrheit des Konzertbetriebs aufzubrechen und sich neben der Pflege der klassischen Literatur auch den zu Unrecht vergessenen "Rändern des Repertoires" zu widmen, spiegelt sich in seinen CD-Einspielungen und vielfältigen kammermusikalischen Aktivitäten wider. So brachte Vladimir Stoupel beispielsweise im Jahre 2007 bei EDA unter dem Titel Das Leben der Maschinen eine CD mit Klavierwerken des 20. Jahrhunderts heraus. Kompositionen von u.a. Georges Antheil, Conlon Nancarrow und Alexander Mossolov sind Bestandteil dieser Aufnahme. Im September 2010 erschien eine Porträt - CD "En Hommage Simon Laks" und eine Doppel - CD mit Kammermusikwerken von Glinka, Borodin und Schostakowitsch, zusammen mit Breuninger-Quartett. Als Höhepunkt Stoupels umfangreicher Diskographie ist hier vor allem seine Aufnahme des Gesamtsonatenwerkes von Alexander Skrjabin (Audite, 2008) zu nennen – eine von der Presse sehr beachtete Einspielung, für die Vladimir Stoupel u.a. mit dem luxemburgischen Excellentia-Preis ausgezeichnet wurde –, wie auch das Gesamtwerk für Klavier von Arnold Schönberg (auris subtilis, 2001), und die mit dem begehrten Preis der deutschen Schallplattenkritik 2002 prämierte Gesamteinspielung der Werke für Bratsche (Thomas Selditz) und Klavier von Henri Vieuxtemps.

Seit einigen Jahren hat sich Vladimir Stoupel auch als Dirigent einen Namen gemacht. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt u.a. auf Werken des 20. Jahrhunderts und zeitgenössischen Kompositionen. So debütierte Stoupel 2009 äußerst erfolgreich beim isländischen Reykjavík Arts Festival, wo er mit dem Reykjavík Chamber Orchestra Werke zeitgenössischer Komponistinnen (Sofia Gubaidulina, Frangis Ali-Sade, Lera Auerbach u.a.) aufführte wie auch in Marseille, wo er die Werke von Simon Laks mit dem Orchestre Philharmonique de Marseille dirigierte. Regelmäßig leitet er Kammeropern am Konzerthaus Berlin.

Französischer Staatsbürger seit 1985, lebt Vladimir Stoupel heute in Berlin.